Systematische Simulationen zur Bestimmung des Einflusses des Sensorquerschnitts der Messsonde auf die Expositionsabschätzung in stark lokalisierten Magnetfeldern
Pia SCHNEEWEIß, Seibersdorf Labor GmbH
Gernot SCHMID, Seibersdorf Labor GmbH
Abstract
Bei der Arbeitsplatzbewertung werden die räumlichen Maxima der (äußeren) magnetischen Flussdichten gemessen und mit den gesetzlichen Grenzwerten der EU-Richtlinie 2013/35/EU verglichen, um die Einhaltung der durch das äußere Feld induzierten inneren elektrischen Feldstärken in Körpergeweben sicherzustellen, die zur Vermeidung biologischer Wirkungen abgeleitet wurden.
Die Ergebnisse von Messungen in inhomogenen Magnetfeldern wie in unmittelbarer Nähe von stromführenden Bauteilen hängen jedoch stark von der Größe der verwendeten Messsonde ab, was bei Beachtung des zugrunde liegenden Messprinzips auch aus physikalischer Sicht zu erwarten ist. So kann die magnetische Flussdichte an der Oberfläche eines Leiters faktisch gar nicht richtig gemessen werden, obwohl sie von den Arbeitern berührt werden kann.
Die wichtigste Frage für eine zuverlässige Expositionsabschätzung ist daher, ob (bzw. unter welchen Bedingungen) die derzeit gebräuchlichsten Sondengrößen sicherstellen, dass ein gemessener Magnetfeld-Wert, der die Auslösewerte nicht überschreitet, auch die Einhaltung der Expositionsgrenzwerte in allen praktisch denkbaren Fällen gewährleistet. In dieser Arbeit untersuchen wir diese Frage anhand systematischer numerischer Berechnungen mit anatomischen Körpermodellen, die Magnetfeldern mit verschiedenen realistischen Feldgradienten ausgesetzt sind.
Die Ergebnisse dieser Simulationen werden auf der EMV-Fachtagung 2023 präsentiert.